30.6.2004 Der praktische Start unserer Reise beginnt im Basler Rheinhafen im Hafenbecken 1, wo wir unseren Landcruiser in eine Container verladen. Ohne Probleme fahren wir mit dem Gepäckträger auf dem Dach montiert in den leeren Container, nur das Reserverad auf dem Dach muss weichen. Der voll geladene Toyota wird mit guten Spanset-Gurten festgezurrt, und der Container mit einer Plombe verschlossen. So verpackt geht er auf die Reise um uns dann in ein paar Wochen in Australien wieder zu erwarten... |
15.07.2004
Ein letzter Blick zurück vor dem Abflug... |
17.07.2004 Nach einem ruhigen, aber langen Flug sind wir gut in Singapur angekommen. Die Zeitverschiebung betraegt plus sieben Stunden, was wir natuerlich zu spueren bekommen. Also machen wir uns als erstes so schnell wie moeglich auf den Weg zum Hotel. Dies tun wir mit der U-Bahn und waehlen damit offensichtlich die etwas ungewoehnlichere Variante, denn wir sind die einzigen Touris und erst noch mit Rucksack. Dafuer hilft uns beim Aussteigen ein freundlicher Singalese bei der Orientierung und begleitet uns sogar. Bevor wir aber das Hotel erreichen, beginnt ein richtiger Tropenregen. Unser Begleiter sagt uns, dass dies fuer diese Jahreszeit nicht ueblich sei. Also spielt das Wetter auch in Asien verrueckt. Er gibt uns seinen Schirm, doch leider helfen unsere Schirme nur bedingt. So erleben wir in den ersten Minuten die asiatische Freundlichkeit und fuehlen uns willkommen. Schoen! Nass und auch einigermassen zerzaust kommen wir dann im Hotel an. Auf unser Zimmer muessen wir noch eine Stunde warten. Diese Zeit nutzen wir, um schon die ersten Schritte in Singapur zu machen. Das Auffaelligste fuer uns sind die riesiegen Shoppingcenter. Unglaublich!! Shoppen ohne Ende!! Ansonsten bestand unsere Beschaeftigung hier bis jetzt hauptsaechlich aus schlafen, schlafen und nochmals schlafen. |
28.07.2004 Wir haben nach einem kuerzeren und guten Flug am 21.07.04 Australien in Brisbane, Queensland erreicht. Wir erleben hier einen wirklich milden Winter mit ca 20 Grad C, wenn es hier jetzt schon so warm ist, wie sieht es dann im Sommer aus? Wir haben ein gemuetliches Backpackers Hostel gefunden, wo wir den ersten Monat verbringen. Schon in der ersten Woche haben wir viele nette Leute kennengelernt. Im Backpackers koennen wir selber kochen und es hat eine gemuetliche, von Palmen umgeben Terrasse, auf welcher wir meistens fruehstuecken und nachtessen. Von Brisbane aus organisieren wir jetzt das Einfuehren und Verzollen unseres Toyotas. Wennn wir keine Geschaefte taetigen, so unternehmen wir kleinere und groessere Ausfluege in und rund um Brissie, wie die Einhheimischen Brisbane nennen. |
9. August 04
Immer noch warten wir in Brissie auf das Auto. Die Stadt ist uns
inzwischen schon vertraut geworden. Es gefaellt uns immer besser.
Brisbane hat genau die richtige Groesse. Es ist zwar immer was los,
aber man behaelt auch den Ueberblick. Brisbane ist eine recht
ruhige Stadt im Vergleich zu Sidney
zum Beispiel, und die Leute sind nicht so gestresst.
Immer hat jemand Zeit fuer ein freundliches Wort oder eine Erklaerung.
Ausserdem haben wir auch immer wieder mal etwas zu erledigen.
Zuletzt war das der Internationale Fahrausweis.
Wir hatten die Info, dass man den hier
in Australien ganz einfach und guenstig kriegen kann.
Als wir uns hier dann erkundigten, hiess es nur,
unmoeglich - hier koennt ihr das nicht kriegen.
Das muss man im Heimatland organisieren.
Wir sind natuerlich ueberrascht und ein bisschen ratlos.
Also ab aufs Internet
und alle Moeglichkeiten, die es sonst noch gibt heraussuchen.
Danach sind wir schlauer. Es gibt zwei Dinge, die wir tun koennen:
Erstens den Fuehrerschein
hier machen (na ja - nicht gerade das, was wir uns vorgestellt hatten,
weil zu teuer und zu anstrengend), zweitens den Fuehrerschein ins
Englische uebersetzten lassen (nur, ziemlich teuer und ein wenig
kompliziert, da nur bestimmte Uebersetzer akzeptiert werden).
Wir also ab aufs Queensland Transportation
Office.
Dort kriegten wir eine Internetadresse und eine Telefonnummer. Leider
funktioniert weder das eine noch das andere wirklich gut. Auf dem Internet
gibts nur wenig hilfreiche Infos und das Telefon nimmt niemand ab. Also
schauen wir auf den gelben Seiten des lokalen Telefonbuches nach. Dort finden
wir dann noch andere Nummern. Tatsaechlich nimmt auch jemand ab und
wir koennen unser Anliegen vorbringen, erst noch auf Deutsch.
Nun warten wir auf die Uebesetzung und hoffen, dass es klappt.
Dann vertreiben wir uns hier die Zeit mit Ausfluegen. Einmal fuhren wir
auf Stradbroke Island, eine kleine Insel in der Naehe von Brisbane. Es war
super schoen, endlose und menschenleere (!!) Sandstraende.
Obwohl das Meer noch ein wenig kalt ist, riskierte Peter ein Bad,
das sicher erfrischend war. Auch ist jetzt die richtige Jahreszeit,
um dort Wale und Delfine sehen zu koennen.
|
4. September 04
Unser Toyota ist angekommen, wir sind happy. Es gab eigentlich gar nicht
mehr soviele Schwierigkeiten, wie anfangs angenommen. Nachdem wir endlich
an die richtigen Stellen gekommen sind, ging das Prozedere schneller voran.
Wir haben einen guten Spediteur gefunden, welchem wir voll vertrauen
konnten. Diese Firma hat, nachdem wir die Zollformalitaeten erledigt hatten,
alles was noch noetig war organisiert.
Eigentlich wollten wir beim Ausladen und bei der Karantaene-Inspektion
dabei sein, doch als wir am vergangenen Dienstag zur verabredeten Zeit dort
waren, stand der Landcruiser bereits hinter einem Gittertor bereit zum Abholen.
Wir haben noch das Ersatzrad aufs Dach gebunden und konnten schon losfahren.
Natuerlich immer schoen links halten, aber nach ein paar Kreuzungen ging
dasschon ganz gut.
Der naechste Schritt war dann die Bewilligung zu bekommen, um in Australien
herumzufahren. So fuhren wir am naechsten Tag zur Zulassungstelle. Da wir
uns schon vorgaengig informiert hatten, was alles fuer die Zulassung noetig
ist, schien alles ganz einfach zu sein, doch... unser liebes Auto war leider
zu hoch fuer den Inspektionsplatz. Da der zustaendige Inspektor nicht
versichert waere, wenn er die Inspektion (keine technische Abnahme) im
Hinterhof machen wuerde, mussten wir sicher 10 Kilometer weit bis zur naechsten Stelle fahren.
Dort lief dann wirklich alles wie am Schnuerchen, die Papiere waren alle
in Ordnung, auf dem Parkplatz schnell Nummernschild und Chassisnummer
ueberprueft und ein paar Worte ueber unsere Plaene gewechselt.
Und schon konnten wir wieder zurueckfahren.
Nun war der Toyota auf der Strasse - Zeit, den Champagner zu oeffnen!!!
|
Und noch 'n Pic: 1 |
25. September 04
G`day mates in Switzerland !
Nun ist es uns also gelungen, ein Nest mit Internet-Anschluss zu finden
hier im outback! Herzlichen Dank fuer eure mails. Es tut immer wieder
gut auch was von zu Hause zu hoeren.
Wir sind nun also im roten, heissen Herz von Australien
angekommen - dem outback. Bis hierhin waren es manche Stunden ueber
holprige Wellblechpisten und wir haben viel Staub geschluckt.
Bis jetzt haben wir weder die gefuerchteten
Giftschlangen noch die beruechtigten Giftspinnen zu Gesicht bekommen.
Einmal haben wir eine Schlangenspur gesehen, und wir sind
nicht ganz sicher ob das, was wir weiter gesehen haben, eine Schlange
war. Ihr seht also, Australien ist ganz ungefaehrlich. ;-)
Eine Plage ganz anderer Art macht uns aber zu schaffen...
es sind die Buschfliegen,
die sich in Scharen auf uns stuerzen. Wenn man das nicht selber erlebt
hat, kann man es fast nicht glauben! Beinahe haetten wir aufgegeben und
das outback fluchtartig verlassen.
Doch nun sind wir zurueck, besser ausgeruestet und voller Kampfgeist.
Waere doch gelacht, wenn wir uns von Fliegen unterkriegen liessen !!! :-)
Als naechstes fahren wir ueber den Oodnadatta Track
in Richtung Alice Springs und werden dann dort den Uluru anschauen.
|
01.11.2004 Es geht endlich weiter mit unserer Geschichte: Nun haben wir also die Simpson durchquert. Mit einiger Unterstuetzung von Harry, dem Backpack-Besitzer haben wir uns an die Strecke gewagt. Reichlich spaet aber gerade noch vernuenftig, sind wir am 8. Oktober aufgebrochen. Waehrend den Wintermonaten ( April bis September ) eine beliebte Touristenstrecke, sinkt die Zahl der Leute in der heissen Jahreszeit betraechtlich und man ist grundsaetzlich auf sich allein gestellt. So waren wir froh, dass Harry unsere Route kannte und versprach uns zu suchen, falls wir uns zur verabredeten Zeit nicht melden wuerden. Wir fuhren los ueber den Old Andado Track. Der war schon ziemlich holprig und nach dem ersten Tag merkten wir, dass einer der Stossdaempfer kaputt war. Das gefiel uns natuerlich nicht, doch weiter fahren war immer noch besser als umzukehren. Ausserdem hofften wir in Mount Dare, dem letzten Homestad vor der Wueste diesen wieder reparieren zu koennen. Das klappte zum Glueck fuer einiges Geld und wir fuhren weiter der Wueste zu. Am naechsten Tag erlebten wir einen kleinen Sandsturm ? was sehr eindruecklich war - und badeten in den Dalhousie Springs, einer warmen Suesswasserquelle am Rande der Simpson. Das war herrlich!! Und dann waren wir in der Wueste. Die Simpson ist ganz anders als die Sahara. Sie ist trotz der Trockenheit ziemlich bewachsen mit Bueschen, kleinen Baeumen, Gras, wenn man Glueck hat auch Wildblumen. Wir hatten Glueck! So kann man sich seinen Weg ueber die Duenen nicht selber suchen , sondern muss den Spuren folgen. Trotzdem hat es uns grossen Spass gemacht und wir waren stolz auf unsere Fahrkuenste. Alle Duenen haben wir mit Bravour gemeistert und sind sogar ueber die Big Red gefahren. Dies ist die hoechste Duene der Simpson und ein Foto auf der Big Red ist ein 'must' fuer jeden Offroader, der etwas auf sich haelt. Auf den Weg zurueck nach Alice, fanden wir ein Inserat, dass Leute gesucht werden fuer Arbeit auf einer Cattle Station. Das waere doch ein Abenteuer ganz anderer Art, dachten wir und meldeten uns. Zwei Anrufe spaeter ? und wir hatten einen Job fuer einen Monat, Peter als Gaertner und ich als Koechin. Leider war die Freude nur kurz. Die Leute auf der Farm waren total unfreundlich oder stumm wie die Fische. Wir kamen uns ziemlich fehl am Platz vor. Das wollten wir uns nicht gefallen lassen. Schon eine Woche spaeter waren wir wieder in Alice. Wir entschieden uns, nun die Zeit anders zu nutzen und die beruehmten Sehenswuerdigkeiten im Red Centre anzuschauen. Also machten wir uns auf zum Kings Canyon, Uluru und den Olgas. Wir fanden eine 4x4 Route, die uns richtig begeisterte. Sie war mindestens so gut wie die Simpson. Man faehrt durch das wildromantische Tal des Finke River, meist im ausgetrockneten Flussbett. Doch an den Baumen kann man sehen wie hoch das Wasser bei Flut ist, was bis zu 8m ueber dem Boden sein kann!! Schwer sich vorzustellen, wie das sein muss. Das Boggy Hole ist eines der wenigen permanenten Wasserloecher des Finke und dort hat es sogar Pelikane! Den Namen hat die Stelle nicht umsonst. Es ist dort sehr sandig und wir waren das erste Mal froh um die Schaufel und die Sandbleche.
Wieder hatten wir auch ein kleines Problem mit den Auto ? sonst waere es
ja langweilig. Diesmal war das Vorderradlager locker. Wir beschlosen aber,
diese wunderbare Landschaft trotzdem zu geniessen und fuhren einfach im
Schneckentempo weiter. Das Rad hielt!
Wieder auf der Hauptstrasse, trafen wir auf dem Weg zum Uluru ein deutsches
Paar, Lars und Mone. Wir haben so vom Boggy Hole Track geschwaermt, dass sie
den auch unbedingtfahren wollten. Leider hatten sie keine Ausruestung dabei.
Also sagten wir spontan, dass wir wieder mit ihnen zurueck fahren wuerden.
So kommt es, dass wir nun schon wieder in Alice sind und ihr zu einem weiteren Teil unsere Geschichte kommt. |