Unsere Reise nach Australien

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30.11.2004

Am naechsten Tag fuhren Lars und Mone weiter und wir beschlossen die East McDonnell Ranges zu erkunden. Wir besuchten die bekannten Nationalparks, alles wunderschoene Orte, aber fuer unseren Geschmack schon zu ueberlaufen. Richtig spannend wurde es erst wieder am Ruby Gap. Zuerst fuhren wir nach Arltung, einer alten Goldgraebersiedlung. Dort tauchten wir in die Geschichte ein, fuehrten uns das knochenharte Leben der damaligen Siedler zu Gemuete. Lange Arbeitszeiten, Hitze, Duerre, Verspaetung von Essensrationen usw. machte das Leben so unerbittlich, dass wir uns das nur schlecht vorstellen koennen. Viele starben dann auch jung, so um 35 bis 40, arm und alleine. Auf manchen Graebern steht nicht mal ein Name, weil niemand den armen Hund gekannt hatte. In dieser Stimmung fuhren wir dann die 34km offroad Piste. Das toent nach nicht viel, aber mit einer Stundengeschwindigkeit von durchschnittlich 10km dauerte es eine ganze Weile. Die Spannung kam mit dem regnerischen Wetter. Der Fluss, in dessen Bachbett wir uebernachten wollten, flutet bei Regen sehr schnell. Und bis wir am Platz angekommen waren , war der Himmel mit dicken, grauen Wolken bedeckt. Der Wind rauschte und brauste und man konnte sich gut vorstellen, wie ungemuetlich es hier werden wuerde, wenn wirklich der Regen kaeme. Wir waren ziemlich weit hinten im Flussbett und konnten also den Ort nicht verlassen. Ein Stueck den Hang hochfahren, waere die einzige Moeglichkeit gewesen uns ein Stueck weit in Sicherheit zu bringen. Ich beobachtete den Himmel voller Sorge und hatte Ameisen im Bauch. Zurueck konnten wir auch nicht, weil es schon zu dunkel war. Wir, vor allem ich, begannen schon Strategien zu ueberlegen was zu tun sei, wenn... ? Ich schlief miserabel und es blieb natuerlich (?) trocken! Ausser einigen merkwuerdigen Besuchern geschah nichts Aufregendes. Als ich gerade wieder mal wegen einem Geraeusch 'im Bett stand' und nach draussen starrte, sah ich in einiger Entfernung ploetzlich Lichter und hoerte Schritte. Es war 1 Uhr morgens im nowhere! Ich weckte schnell Peter und wir schauten durch einen Spalt im Vorhang nach draussen. Sie gingen vorbei. Aber wir koennen uns noch heute nicht erklaeren, was diese Leute da wollten. Es passierte also nichts Gefaehrliches und ich fand, dass mir etwas weniger Vorstellungskraft vielleicht ganz gut taete. Am naechsten Tag fuhren wir bei schoenstem Wetter weiter. Die Strecke war interessant und wir waren beide guter Dinge. Unser Uebernachtungsplatz lag in der Naehe des 'Cattlewater Pass' und wir wunderten uns noch, woher wohl dieser Name kaeme. Als Spass sagte ich: Vielleicht, weil es da oft regnet und es viel Wasser fuer das Vieh gibt. Lange lachte ich nicht mehr darueber. Der Himmer verdunkelte sich in kurzer Zeit und diesmal begann es auch zu donnern und zu blitzen. Wir konnten gerade noch alles ins Trockene bringen, als auch schon die ersten schweren Tropfen fielen. Mit einer Mischung aus Angst und Faszination bestaunten wir die riesigen Blitze , die ueber den Himmel zuckten. Das ganze Spektakel dauerte aber nicht lange und wir konnten sogar wieder draussen zu Abend essen. In der Nacht kam aber der Sturm nochmals richtig heftig zurueck. Regen, Blitz, Donner und Sturmboen, das ganze Prgramm. Ich schob mal kurz eine Krise und sah uns schon im Schlamm festsitzen. Da wir diesmal nur wenig Wasser dabei hatten, war das ein nicht besonders angenehmer Gedanke. Peter nahm das alles viel lockerer. Aber ich ueberzuegte ihn davon, dass wir unbedingt versuchen mussten, etwas Wasser vom Regen aufzufangen, fuer alle Faelle.

Als der Sturm mal kurz Pause machte, kletterten wir aus dem Auto und bastelten eine Art Auffangbecken aus einer Plane. Bald gings dann weiter mit dem Sturm und waehrend Peter den Schlaf des Gerechten schlief, malte ich mir abgerutschte Autos und bodenlose Wege aus. Wieder hatte ich eine lange unruhige Nacht und wachte am Morgen voellig unausgeschlafen auf, nur um festzustellen, dass meine Befuerchtungen wieder unnoetig waren. Die Sonne schien, der Boden war fest und griffig. Ohne weitere Zwischenfaellle erreichten wir Alice. Dort las ich dann in der Zeitung die Schlagzeile auf der Titelseite: 'Freaky storm over Alice' und auf den Zeltplatz hatte es einigen Schaden gegeben und der Sturm war Tagesthema. Immerhin, das troestete mich ein wenig, und gab mir das Gefuehl, mit meinen Bedenken doch nicht voellig daneben gelegen zu haben. Es war doch ein Sturm gewesen, der es auf die Titelseite der Lokalzeitung geschafft hatte.


Wir blieben noch 2 Tage in Alice. Dann gings Richtung Sueden. Es war gar nicht so einfach, Abschied vom Outback zu nehmen. Das rote Zentrum hatte uns in seinen Bann gezogen. Doch es war nun endgueltig zu heiss. Diesmal blieben wir auf den Highway und frassen Kilometer. Erst in Quorn machten wir wieder laenger Halt. In dieser Gegend gibt es viele verlassene Farmhaeuser, und die sind wahre Fundgruben. Neben einer solchen Ruine entdeckte Peter einen Schrottplazt fuer Autos. Ihr koennt euch sicher vorstellen, wie sehr er im 7. Himmel schwebte, als er dort sogar noch einige Ersatzteile fuer seinen Dodge fand! Die mussten natuerlich mit. Wenn wir nicht aus Platzknappheit etwas aussortieren muessten, wuerden wir glatt ein halbes Museum mit nach Hause bringen. Doch inzwischen haben wir festgestellt, dass wir mit dem Gewicht unseres armen Troopis am Limit sind. Also muessen wir uns noch mehr zusammen reissen, um nicht all die schoenen Dinge mitzunehmen.


 

Die harte Wahrheit: Bilder vom Outback !


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