Unsere Reise nach Australien

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Da sind wir nun auf der weltberuehmten Great Ocean Road gelandet mit hunderten von andern Touristen. Mal etwas anderes. Es ist ganz eigenartig wieder unter so vielen Leuten zu sein.

Bushcamping koennen wir natuerlich auch abschreiben. Vor allem, da wir Probleme mit den Batterien haben. Aber wie dazu kam ist eine laengere Geschichte:

Wir waren also zurueck in Melbourne, im Haus unserer Bekannten. Wir sassen vorwiegend am Computer, schrieben e-mails und schauten fern. Es war so richtig gemuetlich. Nach einer Woche wopllten wir aber wieder weiter. Wir planten, noch eine Weile in der Umgebung von Melbourne herum zu kurven und dann Richtung Westen zu ziehen.

Dann lud uns Jonathan zu einem 4x4 Weekend mit andern Aussies ein. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Und so verabredeten wir, sie an einem bestimmten Ort zu treffen. Inzwischen wollten wir uns in den Waeldern noerdlich von Melbourne vergnuegen. Wir kauften uns detaillierte Karten des Gebietes. Dann konnte es losgehen ueber Waldwege, durch Matsch und Schlamm, an umgestuerzten Baeumen vorbei, bergauf und bergab.

Wir hatten Spass, die Gegend war total schoen. Schon bald war die Woche vorbei und wir trafen die Australier. Unser Konvoi zaehlte 6 Gelaendewagen.

Nach einem kurzen Kennenlernen gings am naechsten Morgen zuerst auf Hauptstrassen los.

Bald waren wir dann im Gelaende. Doch schon nach einigen km kamen wir an eine Steigung, die uns einmal leer schlucken liess. Der track war nicht nur extreme steil, sondern auch gespickt mit scharfen, grossen Steinen und losem Geroell.

Ausserdem hatte es ein bis zwei richtg grosse Stufen, so um die 40 cm. Beretis der erste Wagen, gefahren vom erfahrensten Off-roader Mike hatte grosse Schwie-rigkeiten. Nach dem zweiten erfolglosen Versuch, begannen wir mal die schlimmsten Brocken aus dem Weg zu raeumen. Und dann war Mike oben.

Als zwiter war Al an der Reihe. Er schaffte es zwar beim ersten Mal, aber es war grausam mit anzusehen. Das Auto huepfte und tanzte, schlug auf und die Raeder spulten sich mit Muehe durchs Geroell. Unsere Gesichter wurden immer laenger und laenger.

Schliesslich traf Peter eine Entscheidung und bemerkte ruhig: Da fahren wir nicht rauf.

Ich musste ihm recht geben, obwohl es mich etwas aergerte, dass wir nicht zeigen konnten, was unser Samurai kann.

Nun, wir blieben nicht alleine unten. Nur zwei von den sechs Wagen liessen sich nicht abschrecken. Wir gaben ueber Funk unsere Entscheidung durch. Die andern beschlossen auf dem track weiter zu fahren waehrend wir der Hauptstrasse folgten. Am verabredeten Treffpunkt wareten wir dann einige Stunden, bis der Rest der Gruppe ziemlich erschoepft auftauchte.

Bereits war unser Zeitplan voellig durcheinander. Der Weg erwies sich als viel langsamer als angenommen. Also beschlossen wir, den naechsten schoenen Plazt als Nachtlager zu nehmen. Bald fanden wir einen tollen Platz am Fluss und dafuer waren ale dankbar.

Ein Feuer wurde angezuendet und alle freuten sich aufs Barbie (BBQ). Nach einem erfrischenden Bad, einem gemuetlichen bonet-talk ( alle stehen um die geoeffnete Motorhaube mit Bier in der Hand und diskutieren ueber Autos ) und einem yarn ( abendliches Geplauder und Geschichten erzaehlen ums Feuer ) zogen wir uns zurueck und schliefen augenblicklich tief und fest.

Der zweite Tag versprach noch aufregender zu werden. Die vorgesehene Route sollte uns ueber den Butchercountry track ( Metzgerland track ) und den Son of a bitch track ( keine Uebersetzung noetig ) fuehren. Die Namen dieser beiden tracks kommen nicht von ungefaehr und beschreiben ziemlich gut was einem erwartet.

Das Auto hatte viel zu arbeiten. Der track war steil, steinig und feucht. Doch unser Landcruiser schlug sich tapfer, trotz der schweren Ladung und erklomm jeden Hang. Dabei wurden allerdings unsere Reifen arg mitgenommen. Und das erste Mal waren wir froh um die Differenzialsperren.

Schnell verging die Zeit und wir stellten fest, dass es fuer den 2. track nicht mehr reichte. Also fuhren wir eine Alternativroute, die aber immerhin noch mit einigen Schlammloechern und einigen umgestuerzten Baeumen aufwarten konnte.

Nach etwa 2 Stunden Fahrt verabschiedeten wir uns von den Aussies und kehrten erst am naechsten Tag nach Melbourne zurueck.

Wir hatten grosse Plaene mit den Auto. Nach langem hin- und herdiskutieren hatten wir uns endlich entschieden, dem Auto ein neues Fahrwerk zu besorgen.

Unsere alten Federn waren durch das viele Gewicht schon sehr strapaziert. So war es nicht mehr sicher, sich auf weitere tracks zu begeben.

Wir brachten das Auto in eine 4x4 Garage in Melbourne und die taten einen guten job. Das Fahrgefuehl ist jeztz einfach fantastisch!

Mit dem frisch gewarteten und aufgemotzten Auto fuhren wir voller Freude der Great Ocean Road entgegen. Wir stellten uns eine schoene gemuetliche Fahrt Richtung Westen vor.

Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Bald kuendigte sich neuer Aerger, mit den Eingangs erwaehnten Batterien, an. Wir wussten schon seit einiger Zeit, dass die Starterbatterie nicht mehr die Beste war. Aber wir hatten ja noch eine auf Reserve. So machten wir uns darueber nicht allzu viele Gedanken.

Doch von einem Tag auf den andern war unsere Starterbatterie ploetzlich so gut wie tot. Einmal konnten wir den Motor gerade noch starten. Doch auch nach mehreren Stunden Fahrt lud sich die Batterie nicht mehr auf.

Am naechsten Morgen gab der Motor nur noch ein kurzes Stottern von sich und dann war es nur noch ruhig. Auch das Verbinden der beiden Batterilen half nichts . Nach mehreren Versuchen blieb sogar das Stottern aus. Der Motor blieb still, tat keinen Mucks mehr. Das war ein echt unerfreulicher Moment.

Wenigsten schien unsere Reservebatterie noch einige Ladung aufzuweisen und so versuchten wir uns selber zu ueberbruecken. Das klappte – der Motor sprang an! Leider stellten wir fest, dass dabei das Relais unseres Batterietrennsystems durchgebrannt war. Wir mussten also ein Ueberbrueckungskabel im Motorraum lassen, da wir die Batterien sonst zum Starten nicht mehr verbinden konnten.

Das ging so lange gut, bis sich das Kabel losruettelte, auf das Abgasrohr fiel, dort einen Kurzschluss verursachte und ein Loch ins Rohr brannte!

Wir konnten es kaum fassen. War dies denn die Moeglichkeit! Seit Monaten befuhren wir einsame tracks in ganz Australien und hatten, ausser einigen kleineren Schaeden, nicht gehabt. Und nun waren wir auf der Touristenstrecke Nr 1 und einem Problem folgte das andere.

Wir also in die naechste Garage. Doch der zustaendige Mechaniker sagte etwas von:..nein, kein solches Teil an Lager…anders als australische Modelle…in Japan bestellen..230 Dollar das Teil. Wir verstanden, dass er uns offensichtlich nicht weiterhelfen konnte.

Wir weiter zum Autoelektriker, zwei neue Batterien kaufen und ein neues Relais, australische Variante.

Die Batterien sind soweit ok, das Relais hielt genau einen Tag. Es war zum verrueckt werden! Das Loch hatte Peter inzwischen mit einen spezieller Art von Bandage repariert, dies hielt genau zwei Tage.

Schliesslich landeten wir in Adelaide. Dort wendete sich uns dann das Glueck wieder zu. Von Jonathan erhielten wir ein passendes Relais per Express aus Melbourne aus Beats Auto. Danke Beat!!! Und auf dem Zeltplatz trafen wir sehr hilfsbereite Australier, die uns rieten, unser Teil doch auf enem Schrottplatz zu suchen. Der eine telefonierte dann sogar fuer uns herum und wurde tatsaechlich nach einigen Anrufen fuendig. Hurra!

Der Schrottplatz war nicht weit, das Teil perfekt ( aus einem Umfallauto Baujahr 2004!). Es wurde uns dort sogar eingebaut, da dies fuer Peter, mit den Werkzeugen die wir dabei haben, nicht so einfach gewesen waere.

Da war unsere Welt endlich wieder in Ordnung. Herzlichen Dank an alle in Australien und der Schweiz, die geholfen haben den Schaden zu beheben.

Die Great Ocean Road wird uns also bestimmt ganz besonders eindruecklich in Erinnerung bleiben!


Unser Auto war wieder im Schuss und nun konnte nus nicht mehr aufhalten. Wir hatten genug von den Staetten und es zog uns unwiderstehlich ins outback.

Bereits nach einer Stunde Autofahrt veraenderte sich das Landschaftsbild. Wir hatten die suburbs von Adelaide hinter uns gelassen und die trockene, heisse Weite Suedaustraliens zog sich zu beiden Seiten der Strasse hin.

Gegen Abend fanden wir einen schoenen Platz zum Schlafen und freuten und, dass es dismal deutlich weniger Fliegen hatte.

In der Nacht glaenzten und leuchtetn wieder Millionen von Sternen am pechschwarzen Himmelszelt, die Stille huellte uns in ihre entspannende, friedliche Atmosphaere. Wir schliefen tief und wachten am andern Morgen voller Tatendrang auf.

Mit einigen kurzen Zwischenstopps gings dann zuegig Richting Googs track. Dies bedeutet zwar einen kurzen Umweg auf unserem Weg in den Westen. Doch die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen.


So nahmen wir den Weg unter die Raeder und erreichten balb den Beginn des tracks.

Es war eine schoene und ruhige Fahrt ueber die roten Sandduenen und wir genossen es schliesslich beide, wieder in der Wueste zu sein.

Wir bestaunten den Sonnenuntergang und erfrischten uns am kalten Bier. Wenn das kalte, prickelnde Getraenk die trockene, staubige Kehle hinunterrinnt ist dies immer wieder ein Moment hoechster Befriedigung. Nirgends ist ein eiskaltes Bier so gut wie in der Wueste!! ‘Trotzdem wir oft fern von jeglicher Zivilisation sind, verwoehnt uns Marianne immer mit ihren Kochkuensten und wir essen so gut wie zuhause. (Anmerkung Peter)’

Nach einer ruhigen Nacht brachen wir mal ausnehmend frueh auf. Wir wollten die Vorteile des noch kuehlen Sandes zum Fahren ausnuetzen. Je mehr sich dieser in der Hitze des Tages aufwaermt, je tiefer und schwieriger ist er zu durchfahren. So hatten wir denn auch 2 –3 Stunden keine Probleme. Doch nach 12 Uhr machte sich dann das Gewicht bemerkbar als einige etwas hoehere und anspruchsvollere Duenen auftauchten.

Die meisten hatten auf dem Kamm Sandverwehungen, doch die heikelsten waren diejenigen mit einer Schraeglage bei der Kammueberfahrt. Unser Auto, nun mit dem neuen Farwerk noch hoeher, neigte sich teilweise ungemuetlich auf die Seite. So versuchten wir so vorsichtig und langsam wie moeglich zu fahren. Doch bei zuwenig Schung schafften wir die Ueberquerung nicht. So brauchte es nun ein wenig mehr Fingerspitzengefuehl beim Fahren. Und wenn es trotz allem Fingerspitzengefuehl nicht klappte, schwitzten wir halt beim Schaufeln vor uns hin. Am Ende waren alle Duenen ueberquert und unsere hilfreiche Schaufel verloren! Zum Glueck haben wir noch eine zwete mit dabei.

Ziemlich frueh richteten wir unser Lager am Googs Lake ein. Wir schauten auf die weisse Salzkruste des trockenen Sees, die in der Hitze flimmerte und wurden uns einmal mehr bewusst, wie kostbar Wasser ist.

Der Rest des Googs tracks war einfach. Es gab immer weniger Duenen und immer mehr corrugations ( Wellblechpiste). Bald erreichten wir Ceduna. Dort mussten wir zuerst den Quarrantine Officer davon ueberzeugen, dass wir nicht aus Western Australia kamen. Das schafften wir dann auch und durften unser Gemuese behalten. Nun machten wir uns auf den Weg, um die Camping fee zu bezahlen. Die Ranger waren sehr freundlich, erklaerten uns aber, dass sie uns nicht automatisch gesucht haetten, wenn wir nicht aufgetaucht waeren. So hatten wir uns also umsonst angemeldet. Da haetten wir also lange warten koennen. Nur gut, dass wir das jetzt wussten. So muss das naechste Mal halt wieder Mutter als Rueckendeckung dienen. Da kann man wenigstens sicher sein, dass jemand Himmel und Hoelle in Bewegung setzen wuerde, falls wir nicht wie abgemacht auftachen sollten.



Nun traten wir die lange Reise uebers Nullarbor Plain an. Hunderte von km legten wir zurueck. Die Asphaltstrasse zog sich wie eine dicke, schwarze Schlange ueber die endlose Ebene. Sie flimmerte in der Hitze, die unser thermometer bis auf 50 Grad ansteigen liess. Die einzige Abwechslung war das Stueck, das wir auf dem alten Eyre Highway fuhren. Dort besuchten wir die Ruinen eines alten Roadhouses und versuchten uns vorzustellen, unter welchen Bedingungen die Leute frueher diese Strecke hinter sich brachten.

Unser Nachtlager schlugen wir irgendwo im Busch auf. Der Wind hatte sich gedreht und kuehlte nun die heisse Luft ein wenig und hielt auch die Fliegen fern.

Am naechsten Tag ueberquerten wir die Grenze zu Western Australia und fuhren weiter einen Tank nach dem andern leer. Wir uebernachteten nochmals auf der Strecke, bis wir endlich in Kalgoorlie, der legendaeren Goldstadt, ankamen.

Die Temperatur stieg waehrend der Reise wieder kontinuierlich an und wir erlebten eine der heissesten Naechte der Reise. Von Schlaf war trotz Muedigkeit keine Rede und wir waelzten uns stundenlang hin und her. Endlich erloeste uns eine kuehlere Brise und liess uns in den Schlaf fallen.

Jetzt ist es wieder schoen kuehl ( nur 30 Grad im Auto ) und der angesagte Zyklon hat sich offensichtlich weiter im Norden ausgetobt und hat sich nicht bis hierher begeben.

 

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